Import – Export

Der Ausstellungstitel “Import – Export” kann als Beschreibung künstlerischen Schaffens überhaupt aufgefasst werden, „importiert“ doch jeder Künstler bewusst oder unbewusst zahlreiche Bruchstücke seines individuellen Erfahrungshintergrundes in seine Arbeiten, um diese verschiedensten Aspekte zu konzentrieren, konkretisieren, wieder zu reduzieren, so dass schließlich ein Ausschnitt dieses Konglomerats gleichsam als Werk „exportiert“ wird. Ebenso können die beiden Begriffe Mechanismen des Kunstbetriebs im Allgemeinen beschreiben: Wie mache ich Künstler und ihre Arbeiten möglichst international berühmt? Wo entstehen die Trends der nächsten Saison und welche Strategien eignen sich dazu, diese in die eigene Institution bzw. künstlerische Arbeit zu importieren?

Schließlich beschreiben die Begriffe Import – Export schlicht einen ökonomischen Vorgang, der automatisiert abläuft und eine gewisse Distanz zu den transportierten Dingen schafft. Dieses System, in welches auch Überlegungen zur Beziehung zwischen Fertigprodukt und Rohstoffen oder der Auslagerung von Produktionsstätten fallen, hat seine ganz eigene Funktionsweise. Eine Auseinandersetzung mit dieser kann somit sowohl auf politischer Ebene stattfinden als auch sich unter dem Aspekt der Materialästhetik mit Fragen wie „Welche spezifischen Qualitäten haben Verpackungen?“ und „Wie viel Inhalt braucht die Hülle?“ beschäftigen. Ziel des Ausstellungsprojektes mit Robert Rist, Ruth Neumeier und Ellen Wagner war es, das Phänomen „Import – Export“ mittels unterschiedlichster Herangehensweisen von mehreren Seiten zu beleuchten und zu hinterfragen.