Copy and Paste

Copy and Paste – Versuch einer globalen Ausstellungsreihe
(Dokumentation in Buchform) 2010, mit Ellen Wagner.

copyplakat
Grundlage der Überlegungen zu dieser konzeptuellen Ausstellungsreihe war die Beobachtung, dass Erfolg im Kunstbetrieb stark mit der internationalen Bekanntheit des jeweiligen Künstlers zusammenhängt.

Dabei fällt jedoch auf, dass es scheinbar nicht zwingend notwendig ist, selbst im Ausland Projekte durchzuführen, sondern dass es eben auch oft genügt, diese durchführen zu lassen. So schickt man beispielsweise Datenträger mit den entsprechenden Arbeiten zu Ausstellungsorten oder entwirft Handlungsanweisungen für Performances, die dann praktisch überall ohne weiteres Zutun des Künstlers stattfinden können. Dennoch suggeriert der Vermerk der Teilnahme an einem solchen Projekt in der Biografie enorme Auslandserfahrung, obwohl der Künstler evtl. nur indirekt an der Organisation der Ausstellung beteiligt war.

Daher planten wir, unseren eigenen Lebenslauf durch internationale Ausstellungen aufzuwerten, wobei wir es uns jedoch als Ziel gesetzt hatten, selbst möglichst wenig logistischen Aufwand zu betreiben. Dies implizierte wiederum, dass wir an jedem Ausstellungsort auf eine zuverlässige Kontaktperson angewiesen waren, die wichtige Rahmenbedingungen schuf und gleichsam als Kurator auftrat. In deren Zuständigkeitsbereich fiel somit die Organisation einer geeigneten Räumlichkeit, die Hängung, Einladung (mittels einer einfachen Kopiervorlage), Rede, Bewirtung und Dokumentation an der Vernissage. Bei den zu hängenden Arbeiten handelte es sich um Fotokopien unserer Malereien, die als Datei online versandt und vor Ort ausgedruckt wurden. Zusätzlich wurde eine Preisliste und Etiketten, auf denen Titel, Maße, Jahr und Technik der Originale verzeichnet waren, bereit gestellt.